6 March 2023

Ein Team braucht Entwicklung 

Vieles wird in Teamarbeit geregelt

Neue Dienstleistungen und Produkte entwickeln, Vermarktungskonzepte erarbeiten, Kundenbedürfnisse erfüllen, usw. Viele Aufgaben werden in der heutigen Arbeitswelt im Team gelöst. Dabei entstehen von selbst Strukturen, die den Umgang miteinander regeln. Damit Menschen gut und effektiv im Team zusammenarbeiten, müssen alle dafür sorgen, dass die Kommunikation stimmt und gemeinsame Werte gelebt werden.


Hybride Arbeitsmodelle stellen Teams vor Herausforderungen

So manche Teams haben derzeit Nachholbedarf. Die Veränderungen, die durch die Pandemie vorangetrieben wurden, haben einiges durcheinandergebracht. Die Nähe und das Miteinander haben durch die Möglichkeiten der mobilen Arbeit gelitten. Häufig auch das Verständnis füreinander.

Kein Wunder: die neue hybride Form der Zusammenarbeit bringt bisher eingespielte Verhaltensweisen und Wertesysteme in den Teams durcheinander. Es entstehen Kommunikationslücken und neue Reibungsverluste. Wo bleibt der Teamspirit, das WIR-Gefühl? Das Besprechen des scheinbar Selbstverständlichen ist im hybriden Miteinander eine Voraussetzung für den Zusammenhalt als Team.


Was bringt Teamentwicklung?

Veränderte Modelle der Zusammenarbeit erfordern eine neue und meist noch ungewohnte Form der Zusammenarbeit, aber auch neue Spielregeln und Vereinbarungen. Häufig haben sich auch die Personen in den Teams verändert - neue Kolleginnen kamen vielleicht dazu, die keine Chance hatten alle vor Ort live zu erleben. Folgende Fragestellungen sind typisch für Teamentwicklung:

  • Wie bleiben wir auch informell in Kontakt? Chats oder Anrufe? Virtuelle Kaffeeformate?
  • Wie informieren wir uns über An- und Abwesenheiten? Wo machen wir unsere Urlaubsübergaben?
  • Wie begrüßen wir uns morgens?
  • Wie verwalten wir unsere Aufgaben?
  • Welche Meetings sind sinnvoll für unsere Zusammenarbeit?
  • Wann bietet es Mehrwert, dass wir uns am Standort begegnen?
  • Was erledigen wir rein digital?
  • Wie werden Teamerfolge für alle sichtbar?
  • Wichtig: zu jeder Teamentwicklungs-Maßnahme gehört ein gutes Konzept.


Methodische Arbeit unterstützt

Um zu diesen Fragen ins Gespräch zu kommen, bieten sich Hilfsmittel wie der Team-Canvas an. Er leitet uns an über Rollen, Bedürfnisse, Werte und Stärken zu sprechen. Er stellt sicher, dass alle das gleiche Zielbild vor Augen haben und wichtige Themen nicht vergessen werden.


Stärken zu kennen schafft Verbindung

Andere wertvolle Tools wie das 8S®Stärkeprofil machen individuelle Stärken sichtbar. Sie helfen uns Verhalten von Kolleginnen und Kollegen zu verstehen. Sie bieten uns Schlüsselinformationen für bessere Kommunikation und automatisch ablaufende Muster. Außerdem schaffen sie eine Basis für wertschätzenden Austausch über Bedürfnisse im Workshop - ohne dass sich Menschen angegriffen fühlen. Ich erlebe regelmäßig wirklich spannende AHA-Effekte.


Teamentwicklung kann auch online funktionieren – und wird greifbar - zum Beispiel mit LEGO® Serious Play®

Immer noch ernte ich ungläubiges Staunen, wenn ich von interaktiven Online-Workshopformaten schwärme, die oft mindestens genauso gut funktionieren, wie die analogen. Online Nähe schaffen, gemeinsam Lachen, offene und vertrauensvolle Gespräche führen, virtuell Kaffee trinken. Das ist immer noch vor viele unvorstellbar. Das es funktioniert möchte ich an folgendem Praxisbeispiel aufzeigen:


Die Vorbereitung beginnt etwas früher als im analogen Setting

Gute Vorbereitung ist Gold wert. Das gilt analog und digital gleichermaßen. Alles beginnt mit der Auftragsklärung und einem strukturieren aber auch flexiblem Fahrplan. Denn in der Teamentwicklung ist ständiges Nachjustieren gefragt. Aufnehmen was vom Team kommt, die Energie im (virtuellen) Raum nutzen und eng im Austausch mit der Führungskraft sein. Während ich für die analoge Teamentwicklung mit viel Material und mindestens 2 Rollen Flipcharts anreise, heißt es im Fall der Online Teamentwicklung zu überlegen, was die Teammitglieder an ihren Schreibtischen benötigen. Und dann eben Päckchen verschicken.


Den eigenen Arbeitsplatz optimal für den Workshop gestalten

Was brauche ich vor Ort, damit der Ablauf reibungslos funktionieren kann? Das beginnt mit dem passenden Whiteboard, auf dem Platz für Austausch und Zusammenarbeit geschaffen ist. Dann natürlich der Ton, das Bild, der Platz vor und um den PC herum. Da ich mit LEGO® Serious Play® ein Shared Model zu den Teamwerten erarbeiten wollte, war ich natürlich auch gefordert die Modelle der Teilnehmenden nachzubauen und zu organisieren. Also musste ich mir überlegen, wie ich das organisatorisch gut hinbekomme. Dazu musste der Schreibtisch leerer als üblich und das miro-Board auf dem Schreibtisch nachgebildet werden. Und selbstverständlich das Baumaterial bereit liegen.


Wird alles reibungslos ablaufen?

Und dann ist es endlich soweit. Der Tag hat schonmal gut begonnen. Statt am Sonntag in ein Hotel anzureisen und alles vorzubereiten war sogar noch ein entspannter Kaffee auf der heimischen Terrasse drin. Sobald sich die ersten einwählen werden sie mit ein wenig Gute-Laune-Musik empfangen. Ich bin bereit!


Das Warm-up gehört auf jeden Fall dazu

Natürlich ist LEGO® nicht die Hauptsache, sondern Mittel zum Zweck. Deshalb starten wir klassisch mit dem Warm-up und einem Padlet mit Weltkarte. Jede:r durfte seinen Lieblings-Urlaubsort eintragen und etwas darüber erzählen. Immerhin besteht das Team aus 14 Personen, die einige Veränderungen hinter sich haben. Und durch das Jahr Remote-Work ist der private Austausch ziemlich untergegangen.


Was lief gut? Wie ging es uns in der Zeit?

In Kleingruppen zogen wir dann Resümee zum letzten halben Jahr und schafften eine gute Basis für die kommenden zwei Tage Teamentwicklung. Und wie könnte es anders sein? Montagvormittag – die Technik streikt. Das ganze Unternehmen ist mit MS Teams unterwegs und immer wieder hat eine oder einer ein paar Probleme. Einmal fliege sogar ich aus der Konferenz. Als ich nach maximal 3 (gefühlt mindestens 10) Minuten wieder online bin, habe ich festgestellt, dass sie einfach weitergemacht haben. Genial!


Pausenmanagement nicht unterschätzen

Gutes Pausenmanagement ist wichtig. Ein Absinken des Energielevel wird online vielleicht nicht so schnell wahrgenommen wie in einem physischen Raum. Dafür nutze ich gerne drei Karten in den Farben grün, gelb und rot, die schnelle Rückmeldung über die Kamera erlauben. Zum Beispiel eben zum aktuellen Energielevel.

Und manchmal brauche ich auch die Pause um wieder alles zu organisieren, aufzuräumen, umzuräumen, … Oder auch am zweiten Tag für das Aufbauen der einzelnen Werte für das gemeinsame Wertebild – oder in LEGO® Sprache das Shared Model. Aber soweit sind wir noch nicht. Logischerweise gehören auch kleine spielerische Elemente dazu und Feedbackübungen. Wertschätzung ist schließlich auch wichtig. Und dieses Team ist hier echt vorbildlich unterwegs… Und so ging der erste von zwei Tagen mit guter Stimmung und viel Vorfreude zu Ende.


Tag 2 – Was sind unsere Herausforderungen und was ist uns wichtig?

Und natürlich auch mit einem Rückblick auf den Tag zuvor und das Erlebte… Bevor wir dann uns dann den anstehenden Herausforderungen widmeten und diverse Modelle bauten, erklärten und so noch mehr Verständnis füreinander schafften. Besonders spannend war dann aber die Wertediskussion. Nachdem ich – zugegeben – ein bisschen ins Schwitzen gekommen bin beim Bauen und Vorbereiten. In der Hektik sind natürlich einige Teile am Boden gelandet. Die Dokumentenkamera musste positioniert werden, die Beleuchtung angepasst. Was halt so im Hintergrund alles abläuft. Knifflig wurde es, als nicht alle vor der Pause ihre Modelle per Foto auf das miro Board geladen hatten und ich 2 Minuten vor Ende der Pause noch komplexere Bauwerke nachbilden musste. Aber „Puh“ geschafft!


Das ist nur ein Beispiel für interaktive Workshopformate. Der Methodenkoffer ist reichlich gefüllt und zum Beispiel sind auch gemeinsame Schatzsuchen online spaßig und geben Aufschluss über Teamdynamiken, Führungsverhalten und Kommunikation. Oft geht mehr als man zunächst denkt. Aber natürlich brauchen wir Moderatoren auch ein bisschen Mut und die Teams, die sich darauf einlassen.


Entscheidend ist dass alle dabei sind - egal ob online oder analog

Natürlich bieten klassische analoge Teamentwicklungs-Workshops noch mehr Möglichkeiten des Austausches, des Kennenlernens, des gemeinsamen Verstehens. So oder so: Das Team steht im Vordergrund.